Nachdem die Spielrunden der Seligenstädter Handballjugend mit unterschiedlichen Erfolgen abgeschlossen wurden, war allen Kindern und Jugendlichen Eins gemeinsam, die Vorfreude auf Pfingsten, denn da findet alljährlich die traditionelle Jugendfahrt der TGS-Handballer nach Wetzlar statt. Und so machte sich am 26. Mai, pünktlich um 15:30 Uhr, ein Konvoi aus Reisebus, zwei Kleinbussen und zwei PKWs, auf, um 49 Jungs, drei Mädels und 11 Betreuerinnen und Betreuer in die Sport- und Bildungsstätte der Sportjugend Hessen in Wetzlar zu bringen. Dort angekommen, wurden umgehend die Zimmer bezogen. Schon sah man die positive Teamdynamik, "alte Hasen" halfen den Wetzlarneulingen in ihrer Mannschaft beim Betten machen und auch die älteren Jugendlichen standen den Jüngeren bei. Danach gab es die Schlacht am kalten Buffet und es sei bereits an dieser Stelle erwähnt, gibt es Michelin-Sterne für Herbergsküchen, die in Wetzlar hätte auf jeden Fall einen verdient.
Auf dem Abendprogramm standen dann noch Hausordnungs- und Regelkunde und anschließend Teamspiele mit mannschaftsübergreifenden Gruppen. Nach etwas freier Bewegungszeit in der Halle, war es bereits Zeit für die Jüngsten ins Bett zu gehen.
Vor ein ausgiebiges Frühstück mit Brötchen, Müsli und was das Sportlerherz noch so begehrt, hat der Handballcoach den Frühsport gelegt und auch der Rest vom Samstag war ausgefüllt mit Handball- und Schwimmtraining. Aber auch eine Schnitzeljagd für die Kleinsten stand auf dem Programm. Wer bei den Großen den Tag über noch nicht alle Energie verbraucht hatte, durfte sich nach dem Abendessen noch einmal in der hauseigenen Sporthalle austoben, während für die Jüngeren vor dem Schlafengehen etwas Ruhigeres organisiert wurde.
Am Sonntag stand dann etwas Kontrastprogramm auf dem Plan. Für A- und C-Jugend hieß es, pack die Badehose ein, Sonnenhut und -creme, Lunchpaket und ab zum Paddeln auf der Lahn von Gießen nach Wetzlar. Auf halber Strecke gab es zur Stärkung noch frische Schnitzelbrötchen aus der Herbergsküche. Die D-Jugend besuchte derweil eine Jumphalle und die E-Jugend spielte eine Runde Minigolf. Nach so viel Sauerstoff und Sonne gab es einen Heimkinoabend und die Ruhe kehrte diese Nacht etwas früher ein.
Am letzten Tag mussten nach dem Frühsport und Frühstück die Koffer gepackt und die Zimmer besenrein übergeben werden. Im Anschluss hatten die Trainer ein Holfturnier (Holf ist halb Handball, halb gOLF! Wie beim Golf soll ein vorher festgelegtes Ziel mit einem Ball abgeworfen werden! https://holfsport.wordpress.com/wasistholf/) organisiert und so versuchten 60 Teilnehmer den 16-Ziele-Parcours mit möglichst wenig Würfen zu durchlaufen. Am Ende gewann Maxi aus der DJugend mit 60 Würfen den Par-56 Kurs, vor Felix (A) mit 62, sowie Armin und Lenn (beide C) mit je 64. Den Mannschaftswettbewerb gewann die A-Jugend mit 68,82 knapp vor der E-Jugend mit 69,18 Punkten. Die Siegerehrung fand nach dem Mittagessen statt und dann hieß es leider auch schon wieder Abschied nehmen.
Die Heimfahrt verlief sehr leise, da einige in den Bussen vermutlich bereits von Wetzlar 2024 träumten. Also herzlichsten Dank an Alle die mit waren und vor allem auch an die, die es vor Ort und hinter den Kulissen wieder einmal zu einem tollen Erlebnis werden ließen.
Dass Sport und insbesondere Mannschaftssport Menschen zusammenbringen und wichtige Werte wie Fairness und Toleranz vermitteln kann, zeigt sich regelmäßig in den Hallen und auf den Sportplätzen bei uns. Doch dieser Effekt ist geographisch nicht begrenzt, wie eine Aktion der TGS Seligenstadt in Kooperation mit der Frankfurter NGO ONE TEAM kürzlich gezeigt hat.
Damit Kinder aus benachteiligten Familien in Kigali und Umgebung Handball spielen können und über den Zugang zu Sportangeboten auch darin unterstützt werden, zur Schule gehen zu können, widmete die TGS Seligenstadt den Heimspieltag am 4. März auf Initiative von Louise Ohlig und der Damenmannschaften diesem guten Zweck.
Erfreulicherweise kamen an diesem Tag nicht nur sechs von sechs Punkten auf den Konten der TGS Mannschaften zusammen, sondern auch 593,28 EUR für die Handball Gorillas in Kigali.
Der Gorillas Handball Club ist eine ruandische Nichtregierungsorganisation, die seit 10 Jahren das Ziel verfolgt, Handball zu einer lebendigen, inklusiven und weit verbreiteten Sportart in dem ostafrikanischen Land zu machen. Neben dem Handballspielen sollen die Kinder und Jugendlichen des Clubs auch demokratische Werte lernen sowie darin unterstützt werden, ein gesundes Selbstwertgefühl aufzubauen.
Während Louise Ohligs Besuch in Kigali kam sie auch an die Grund- und Sekundarschule Gatunga. Dort wird Handball im Rahmen eines neuen AG-Angebots eingeführt. Louise übergab unter anderem zwei Trikotsätze der TGS an die Gatunga Schule, damit diese in Zukunft an kleinen Turnieren teilnehmen und dabei in einem einheitlichen Dress auftreten kann.
Um den Sport und die Bildung der Kinder und Jugendlichen langfristig zu fördern, braucht es jedoch mehr. Denn die meisten Kinder haben beim Handballspielen nur Schlappen an den Füßen, Bälle gibt es an der Schule nur zwei und das Handballfeld neigt sich noch immer um einige Grade, von Verletzungsgefahr gar nicht zu sprechen. Deshalb hat sich die TGS zum Ziel gesetzt, den Ausbau des Handballplatzes an der Gatunga Schule zu unterstützen. Die Kosten belaufen sich auf ca. 15.000 EUR. Helfen Sie mit Ihrer Spende, Handball und Bildung zu fördern: https://www.oneteam.social/team-player/ ONE Team unterstützt diese Spendenaktion als Mittlerorganisation, wählen Sie bei der Spende unter Projekt „Ruanda: Handball“, damit die Kinder und Jugendlichen in Ruanda einen richtigen Handballplatz erhalten.
Wetzlar und die TGS Handballer haben eine inzwischen sehr lange gemeinsame Geschichte und so war die Freude groß, nach zwei Jahren pandemiebedingter Abstinenz, endlich wieder ein Jugendtrainingslager durchführen zu können. Doch so eine Planung beginnt lange vor Pfingsten und so musste man sich bereits im Dezember entscheiden, ob man trotz aller Widrigkeiten in die heiße Phase der Planung geht oder nicht. Aber das Organisationsteam Sandra Stock und Philipp Reigl war guter Hoffnung, auch für die Kinder und Jugendlichen und schwankten danach mehrfach zwischen Vorfreude und Schweißausbrüchen. So ging am 18. Januar der erste Flyer für das Trainingslager raus und am 19. Januar wurde der Hessentag abgesagt. Während man am 30. Januar die Anmeldung für das Trainingslager verteilte, wurde am 21. Februar die Corona-Schutzverordnung verlängert. Die Geschichte zeigt, dass sich alle Mühen gelohnt haben.
Am 3. Juni war es dann soweit, 52 Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 18 Jahren, sowie 13 Betreuerinnen und Betreuer trafen sich auf dem Busparkplatz am EVO Stadion und starteten zu 3 Tagen Spiel, Spaß und Training. Bereits am Freitagabend gab es den ersten Programmpunkt, mannschaftsübergreifendes Teambuilding zum Kennenlernen. Wikinger Schach, Fröbel-Kran oder "Blind Sortieren", um mal ein paar der elf Spielstationen zu nennen. Nach gut 90 Minuten Spaß hieß es dann für die Kleinsten auch schon bald Bettruhe. Der Samstag begann traditionell um 7:15 Uhr mit Frühsport, anschließend ging es zu einem reich bestückten Frühstücksbuffet mit verschiedenen Müslisorten, Brötchen, süßen und herzhaften Belegen und, ganz wichtig für die Erwachsenen, einer Auswahl an Kaffeespezialitäten. Ein Ständchen für das Geburtstagskind gab es selbstverständlich auch.
Während die E-Jugend Training und Minigolf und die D-Jugend Outdoor Event und ebenfalls Training auf dem Tagesplan hatten, hieß es für die Älteren ab auf die Lahn. Rund 15 km galt es flussabwärts zu paddeln, auf der Hälfte wurden die selbstgemachten Lunchpakete verzehrt und ein kleines Rennen veranstaltet. Am Ziel gab es Schnitzelbrötchen aus der Herbergsküche. Gut gestärkt traf man sich dann mit den Kleinen vor der Buderus-Arena, um das Bundesligaspiel zwischen der HSG Wetzlar und dem SC DHfK Leipzig zu sehen. Leider konnte die HSG in diesem Spiel nicht überzeugen, was die Seligenstädter Autogrammjäger aber nicht störte. Eventuell hätte man die HSG vorher mal zum Trainingslager einladen sollen.
Training war dann auch am Sonntag der Hauptbetätigungsschwerpunkt der Einhardstädter, unterbrochen von Spaghetti mit schmackhafter Tomatensauce und reichhaltigen Salatbuffet und Kuchen, sowie Köhler-Küssen vom zweiten Geburtstagskind zum Nachtisch. Leider stand am Abend durch die verlängerte Saison der Aktiven ein Spiel der Männer an, das die Trainer, die gleichzeitig auch Herrenspieler sind zwar in Gewissenskonflikte brachte, aber der Rest des Betreuerstabes konnte es gegenüber den Nachwuchsspielern gut kompensieren und nach spannendem Abend-/Heimkinoprogramm war Bettruhe angesagt.
Der Montag beginnt in der Regel eine halbe Stunde später, dafür aber mit Aerobic. Spiel, Spaß und Training füllte den Vormittag und nach Currywurst und Pommes trat man müde aber glücklich um 14:15 Uhr die Heimfahrt an. Alle waren sich einig, nach 354 Tagen erneut den Bus nach Wetzlar zu nehmen und auch das Team der Sport- und Bildungsstätte Wetzlar war erneut begeistert von den Seligenstädter Handballerinnen und Handballern und würden sie sogar das ganze Jahr liebend gern beherbergen und so haben die Vorbereitung für Wetzlar 2023 bereits begonnen. Alte Liebe rostet halt nicht.